5 Tipps für wissenschaftliche Förderanträge

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5 Tipps

So schreiben Sie bessere wissenschaftliche Förderanträge

Es gibt im Zusammenhang mit Förderanträgen gewissermaßen einen weiteren thermodynamischen Grundsatz: Je mehr Zeit und Energie ein Gutachter investieren muss, um Ihren Antrag zu verstehen, umso weniger Energie bleibt, den Antrag tatsächlich zu prüfen und zu bewerten!

First steps first!

Bevor Sie beginnen, Ihre Forschungsidee in einen ausgewachsenen Förderantrag zu verwandeln, treten Sie zunächst innerlich mal einen Schritt zurück. Fragen Sie sich, wie Sie ihr Forschungsprojekt gut präsentieren können. Denn ein guter wissenschaftlicher Förderantrag hat eine Storyline, füllt eine Forschungslücke, ist relevant, wichtig und lässt sich durchführen. Kurz: er vermittelt, warum Sie wie was tun werden (in dieser Reihenfolge).

Planen Sie also genügend Zeit ein, um den Antrag zu schreiben und bedenken Sie, dass eine Idee ohne Plan nur eine nette Party-Geschichte ist. Entwickeln Sie also ihre Projektidee in Form eines Kurzkonzepts und verschaffen Sie sich vorab einen Überblick über den aktuellen Stand der Forschung.

Das Förderprogramm

Nachdem Sie das Kurzkonzept erstellt haben, recherchieren Sie mögliche Förderprogramme – gründlich! Denn Förderorganisationen, die auf den ersten Blick ähnliche Ziele haben, können sehr unterschiedliche Missionen verfolgen und gehen deshalb bei der Projektauswahl verschieden vor. Das muss sich also auf die Storyline ihres Antrags auswirken.

Wenn Sie sich entschieden haben, wie und wo Sie ihren Förderantrag platzieren möchten, informieren Sie sich über die Förderkriterien. Und keine Scheu: kontaktieren Sie die entsprechende Stelle bei offenen Fragen.

Die Zusammenfassung

Eine Wahrheit, die keine Stelle offen zugeben wird: nicht alle Gutachter(innen) oder Gremienmitglieder werden Ihren Antrag zwingend von der ersten bis zur letzten Zeile lesen. Entscheidungen und Bewertungen können (vor allem bei Zweitmeinungen von Gutachten) auch auf der Zusammenfassung des Projekts basieren.

Die Zusammenfassung sollte deshalb perfekt aufgebaut und sorgfältig ausgearbeitet sein. Achten Sie darauf, dass die Zusammenfassung auch das gesamte Forschungsprojekt wiedergibt.

Die Ziele

Förderinstitutionen fragen oft explizit nach den Zielen und der Relevanz des Forschungsprojekts, anderswo wird dies implizit vorausgesetzt – Stichwort “Impact”.

Verkneifen Sie es sich, bei den Zielen allein durch aneinandergereihte Keywords die Auswahl Ihres Projektes beeinflussen zu wollen. Das Risiko ist hoch, dass Sie nur die Vorlage für ein solides “Bullshit-Bingo” abliefen. Auch müssen Sie begründen, warum Sie ihre Ziele erreichen wollen.

Der Plan

Der Forschungsplan sollte mit einer präzisen Einführung in das Thema beginnen. Sie schreiben nicht zwingend für eine Leserschaft, die mit dem Forschungsfeld bestens vertraut ist. Stellen Sie sich vor, Ihre Leser(innen) sind uninformiert, aber unendlich intelligent.

Wenn die begutachtende Person den Titel, die Beschreibung und die Ziele gelesen hat, sollte sie sich mittels des Forschungsplans klar vorstellen können, wie Sie vorgehen wollen.

Diese fünf wichtigen Aspekte sind nur ein kleiner Ausschnitt dessen, worauf Sie bei einem Antrag ihre Aufmerksamkeit lenken sollten. Sie haben Fragen? Ich berate Sie gerne – stupsen Sie mich an!